Streik gegen Bildungsabbau: Englands Lehrer machen’s vor!
Die Gewerkschaft National Union of Teachers (NUT) rief in ganz England zu Protesten auf, allein in London marschierten fantastische 10.000 Menschen gegen Kürzungen im Bildungsbereich. Die Regierung plant, die Finanzierung der Bildung um 13% zu kürzen, in manchen Teilen Londons sogar bis zu 20%. Die Bildungsbeauftragte der Tories, Nicky Morgan, kurbelt zudem die Akademisierung der Schulen an.
„Das hat eine unglaublich schlechte Auswirkung auf die Bildung unserer Kinder, die von einer Prüfungskultur und Druck auf die Schüler vorangetrieben wird“, erklärt Grundschullehrerin Emma Davis im Gespräch mit Neue Linkswende. „Darüber hinaus führt die Regierung leistungsbezogene Bezahlung ein und will gesetzliche Lohnerhöhungen loswerden. Menschen, die in die Bildung gehen, wollen die Zukunft von Kindern positiv beeinflussen. Die Kürzungen machen jedoch alles nur schlimmer.“
Bislang zu „brav“
Alani Giorgio, Teilzeit-Lehrerin und NUT-Mietglied, beklagt die unmenschlichen Arbeitsbedingungen: „Als Vollzeit-Lehrerin arbeitest du jeden Abend, durch die Wochenenden hindurch und vereinzelt auch am Sonntag. Es gibt keine Balance mehr zwischen Arbeit und Privatleben. Ich arbeite nur drei Tage die Woche in der Schule, weil ich nicht mit den Auswirkungen auf mein Leben außerhalb der Schule umgehen konnte. Man ist zu erschöpft, um auszugehen, du verbringst keine Zeit mehr mit deiner Familie oder Freunden.“
An der Größe der Proteste merkt man, wie entschlossen die Lehrer_innen sind, den Tories einen Strich durch die Rechnung zu machen. Seit Ankündigung des Streiks sind laut Socialist Worker 6.000 Lehrer_innen der Gewerkschaft beigetreten.
„Arbeiter_innen hier haben das gleiche Potential wie die in Frankreich, aber es wurde noch nicht ausgeschöpft. Die Gewerkschaften waren die letzten Jahre zu vorsichtig, wir sehen hier die Anfänge eines neuen Aufschwungs“, sagte Mark Thomas, führendes Mitglied der Socialist Workers Party (SWP). „Die NUT hat mehr als 300.000 Mitglieder, die heute streiken. Wir sehen also ein weiteres Bataillon, das sich dem Kampf anschließt.“