„Heute Lobau-Autobahn, morgen Stadtstraße, übermorgen fossiler Kapitalismus“
Kämpfen lohnt sich! Am Mittwoch den 1. Dezember, versammelten sich am Rathausplatz spontan etwa 400 Aktivist_innen, um den Baustopp des Lobau-Tunnels zu feiern und sich auf die nächsten Ziele einzuschwören.
Die Aktivist_innen rund um System Change, not Climate Change, Fridays for Future, Jugendrat, Extinction Rebellion und anderen Gruppen, die den Protest getragen haben, haben mit ihrem entschlossenen Kampf diesen Erfolg errungen. Seit über 30 Jahren mahnt die Wissenschaft davor, dass wir weg von fossilen Brennstoffen müssen; Immer mehr Menschen leiden unter der Klimakrise. Aber alle Warnungen aus der Wissenschaft bringen nichts, wenn nicht Druck von unten gemacht wird.
Der Kampf geht weiter
Der Wiener Bürgermeister Ludwig (SPÖ) möchte dieses unsägliche fossile Verkehrsprojekt noch nicht begraben und will gegen den Baustopp vorgehen. Die ohnehin schon unsinnige Stadtstraße würde ohne Lobau-Autobahn ins nichts führen und soll trotzdem nach wie vor gebaut werden. Doch wer den Lobau-Tunnel stoppen kann, kann auch die Stadtstraße stoppen. Der Druck der Bewegung richtet sich jetzt gegen den Wiener Bürgermeister und die Wiener SPÖ. Wie auch die Grünen sind diese anfällig für Druck von unten.
Die Bewegung hat viel bessere Ideen für Arbeiter_innen als eine Stadtstraße, beispielsweise kostenlose, gut ausgebaute Öffis und leistbaren Wohnraum anstatt Menschen zum Pendeln ins Auto zu zwingen. Der Stopp der Lobau-Autobahn sollte der Anfang für eine Klimagerechte Mobilitätswende werden. Das Lobau-Camp wird daher bestehen bleiben. Der Kampf wird weiter geführt.
Es geht nicht nur um die Lobau
Die Proteste richteten und richten sich nicht nur gegen die Stadt- und Lobaustraße, sie sind Teil einer gigantischen, weltweiten Klimabewegung. Spätestens seit Greta Thunberg zu Schulstreiks aufrief, kämpfen vor allem junge Menschen weltweit gegen eine katastrophale Zukunft, die ihnen Wirtschaft und Politik mit einem weiter-wie-bisher bescheren wollen, und für eine bessere, gerechte und klimafreundliche Welt. Dabei geht es auch um den Kampf gegen Rassismus, Armut, soziale Ungleichheit, für Gleichberechtigung von unterschiedlichen Geschlechtern und sexuellen Orientierungen.
Als beim weltweiten Klimastreik am 24. September 2021 20.000 Menschen in Wien auf die Straße gingen war all das neben dem Stopp der Lobau-Autobahn Thema, genauso wie es ständig Thema auf dem Lobau-Camp ist. Die Klimabewegung will nicht nur die Lobau-Autobahn und jedes andere fossile Projekt stoppen, sondern rüttelt auch am klimazerstörerischen Kapitalismus als Ganzes. Völlig zurecht und voller Selbstbewusstsein rief Lucia von System Change, not Climate Change, beim Protest am Rathausplatz am Mittwoch: „Heute Lobau-Autobahn, morgen Stadtstraße, übermorgen fossiler Kapitalismus.“