Im Visier: Heinz Faßmann
Medial wird Heinz Faßmann oft als „unabhängiger“ Experte im Bereich Integration angepriesen. Er ist Leiter des „Expertenrats für Integration“. Dieser Rat wurde vom Innenministerium 2011 gegründet, um eine „wissenschaftlichen Wertedebatte“ anzufeuern – klingt extrem unabhängig!
Der Expertenrat arbeitete wesentlich an der Entwicklung der „Rot-Weiß-Rot-Fibel“ mit. In diesem Machwerk, das sich nur an Migrant_innen richtet, werden Werte wie Demokratie und Gleichberechtigung eingefordert – Werte, die alle Österreicher_innen sicher voll verinnerlicht haben.
Aslans Komplize
Faßmann engagiert sich leidenschaftlich im Kampf gegen gefährliche „Islamisten“, die ja schon in den Kindergärten ausgebildet werden. Faßmann, Vizerektor der Universität Wien, sitzt auch im wissenschaftlichen Beirat des „Instituts für Islamische Studien“ von Ednan Aslan, das bekanntlich gar kein Institut ist. Zuletzt hat Faßmann 50 Maßnahmen zur Integration vorgestellt.
Unter diesen Maßnahmen findet sich ein Kapitel „Werte und Kampf gegen Radikalisierung“. In Berufung auf Aslans völlig unwissenschaftliche Kindergarten-„Studie“ wird in diesem Kapitel gleich festgestellt, dass „Deradikalisierung“ schon in den Kindergärten und Schulen anfangen muss. Wenn Schüler_innen radikale Tendenzen zeigen – was das konkret bedeutet, wird nicht ausgeführt – müssen „pädagogische Interventionsmaßnahmen“ ergriffen werden, so sollen Schüler_innen am Nachmittag „Dienste für die Gemeinschaft“ verrichten.
Rassistische Wertekurse für Flüchtlinge
Auch beim Flüchtlingsthema sieht er das Hauptproblem darin, dass so viele Muslime zu uns kommen: „Das stellt uns vor zusätzliche Aufgaben bei der Integration. Man muss ihnen von Anfang an den Wertekanon unserer Gesellschaft vermitteln. Von muslimischen Zuwanderern muss man erwarten dürfen, dass sie von sich aus eine Anpassungsleistung erbringen.“
In rassistischen „Wertekursen“ soll Flüchtlingen beigebracht werden, was Gleichstellung zwischen Mann und Frau bedeutet, bzw. „was die Gesellschaft von ihnen erwartet“. In einem Land wie Österreich bedeutet das wohl: Wenn ihr ein Unternehmen gründet, denkt daran, dass ihr die Frauen schlechter bezahlt.
Irgendwie muss Faßmann auch seine Unterschrift unter ein Dokument gesetzt haben, das ihn ins Ehrenkomitee des FPÖ-Akademikerballs beförderte. Doch die öffentliche Empörung war zu groß, und er zog sich wieder zurück. Ein Rücktritt von anderen Positionen könnte auch nicht schaden.