Trotz Rektorats-Einschüchterung: Linkswende jetzt setzte Aktion gegen FPÖ-Vilimsky an Uni Wien durch
Die Leitung der Universität Wien gab heute dem freiheitlichen Spitzenkandidaten Harald Vilimsky in einer Veranstaltung der Europäischen Union (EU) unter dem Slogan #ask – Deine Meinung zählt im Audimax-Hörsaal eine Bühne. Vilimsky hatte erst kürzlich in einem ORF-Interview vor laufenden Kameras eine antisemitische und islamfeindliche Karikatur verteidigt.
Aktivist_innen der für die ÖH wahlwerbenden Gruppe Linkswende jetzt protestierten dagegen und verteilten vor der Veranstaltung Flugblätter im Audimax, die zum Widerstand gegen Rassismus und die FPÖ-ÖVP-Regierung aufriefen. Die Universitätsleitung rief unter Berufung auf das „Hausrecht“ die Polizei und ließ Sicherheitspersonal auf unsere Aktivist_innen los, die das antifaschistische Material beschlagnahmten.
Meinungsfreiheit verteidigen
„Die Uni Wien stellt sich schützend vor die FPÖ und verteidigt die rassistische und demokratiefeindliche Politik der Regierung“, empört sich Soziologie-Student David Reisinger, Spitzenkandidat für Linkswende jetzt bei der ÖH-Wahl. „Das Rektorat organisiert eine Veranstaltung unter dem Motto ‚Deine Meinung zählt“, toleriert aber offenbar nur jene Meinungen, die ihr genehm sind und die sich in der Universität einkaufen können. Wir Antifaschist_innen lassen uns nicht mundtot machen!“
Diese undemokratische Praxis ist Alltag an der Uni Wien. Während sich Banken und Konzerne mit Unsummen Geld in der Universität breit machen und massenweise Werbeflächen bereitgestellt bekommen, werden linke Studierende regelmäßig daran gehindert, Veranstaltungen abzuhalten, Plakate aufzuhängen und Flugblätter zu verteilen. Dabei interessiert die Universitätsleitung offenbar nicht einmal, dass im ÖH-Gesetz klar geregelt ist, dass wahlwerbende Gruppen (wie Linkswende jetzt) „berechtigt sind“ an „der jeweiligen Bildungseinrichtung Informationsmaterial zu verteilen“ (§13 Abs 3).
In die Offensive
„Die Uni Wien spuckt genau einen Tag vor der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai auf die Meinungsfreiheit und Demokratie, während sie Antidemokraten wie dem FPÖ-Hetzer Vilimsky den braunen Teppich ausrollen. Es ist an der Zeit, dass wir Studierende die Uni zurückerobern und zu einem Ort des antifaschistischen Widerstands machen“, kritisiert Linkswende jetzt-Aktivistin und Literaturwissenschafts-Studentin Katharina Anetzberger.
Die Aktivist_innen ließen sich von den Drohungen der Universitätsleitung nicht einschüchtern. Sie hielten vor dem Audimax eine spontane Rede, wo sich zahlreiche Studierende versammelt hatten, um an der Veranstaltung zur EU-Wahl teilzunehmen. Sie forderten, dass die Universitäten gegen den Rechtsruck, Rassismus und ständigen braunen „Einzelfälle“ Stellung beziehen müssen und ernteten tosenden Applaus. Die Studierenden gingen mit den Flugblättern, die zuvor entfernt wurden, wieder in den Hörsaal. Die Strategie des Rektorats ging nach hinten los.
„Wir Studierenden haben diese Schikanen satt. Wir treten bei den kommenden ÖH-Wahlen an, um die Uni auf den Kopf zu stellen und den dringend nötigen Kampf gegen Rassismus, die FPÖ und die Klimazerstörung zu organisieren“, kündigt Germanistik Studentin Marina Käfer, die ebenfalls für Linkswende jetzt kandidiert, an. „Das regierungstreue Rektorat und die FPÖ fürchten sich bereits vor uns, und das zu Recht. Sie werden sich noch anschauen, was alles möglich ist.“
Veranstaltungstipp
"Wie wir die Universitäten auf den Kopf stellen werden" mit Marina Käfer (Linkswende jetzt, Unigruppe) beim Kongress Marx is Muss. Infos auf marxismuss.at
Wann? Samstag, 11. Mai um 15:15 Uhr
Wo? Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien