Protestcamp gegen Deportationen: „Mit Angst kann man nicht leben“
Im Sigmund-Freud-Park neben der Votivkirche versammelten sich Freitagabend, 25. August, eine Gruppe afghanischer Flüchtlinge und ihre Unterstützer_innen, um gegen Deportationen in ihr Herkunftsland zu demonstrieren. Sie hielten Schilder wie „Gegen Deportationspolitik“ und „Gerechte Asylpolitik für AfghanInnen“ in die Höhe und protestieren gegen die Abschiebungen in das kriegsgebeutelte Land. 30 Protestierende haben die Nacht auch im Park verbracht.
Allerdings erlaubte ihnen die Polizei nicht Zelte aufzustellen oder Schlafsäcke benutzen, in der kalten Nacht mussten sie frierend ausharren. Organisator Javid sagte: „Afghanistan ist kein sicheres Land, da, wie wir alle wissen, tagtäglich hunderte Menschen durch Kämpfe und Anschläge von ISIS und Taliban gewaltsam ums Leben kommen.“
Kein sicheres Land
Helmut, einer der Unterstutzer, sagte: „Ich bin heute hier, weil ich gegen Abschiebung bin. Man kann diese Leute einfach nicht in ein Terrorland deportieren. Sie haben es allein und unter großen Schwierigkeiten geschafft, hierher zu kommen, und die meisten sind noch immer dort. Es ist unfassbar, dass die Leute, die schon hier und bestens integriert sind, jetzt zurück müssen.“
Protestcamp gegen Abschiebungen (25.-28.8.2017)
Flüchtlinge aus Afghanistan errichteten von 25. bis 28. August ein Protestcamp im Sigmund-Freud-Park in Wien. Sie demonstrierten gegen die Abschiebungen der österreichischen Regierung und zeigten auf, dass Afghanistan kein sicheres Land ist.
„Afghanistan ist kein sicheres Land. Mit Angst kann man nicht leben“, sagte Khodadad, der selbst aus Afghanistan fliehen musste. Mari und Rucky meinten: „Abschiebepolitik ist falsch! Man darf doch nicht die Menschen wie Spielzeug behandeln! Gerade jetzt, wo die Massenmedien eine Flüchtlingsphobie verbreiten, müssen wir aufhören denen zuzuhören.“
Unterstützung
Beide sind in das Camp gekommen, um „die Leute hier zu unterstützen. Denn es ist ihr Recht zu leben, wo immer sie wollen.“ Österreich sei ein reiches Land und wir alle könnten davon gut leben. Sie kritisierten: „Viele Politiker nutzen das Asylthema aus, um vom Interesse der breiten Bevölkerung abzulenken, aber das erlauben wir ihnen nicht.“
Die Camp-Teilnehmer_innen trafen sich regelmäßig, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Sie fordern „Faire Asylverfahren!“ und „Keine Abschiebungen nach Afghanistan!“ Sie verdienen unsere volle Solidarität und Unterstützung!