„Kühnengruß“: Strache gab Nachhilfe im Grüßen

Der Kühnengruß, wie auf der ersten Wiener Pegida-Demo mehrmals gezeigt (siehe Bild), gilt unter Rechtsextremen als Ersatz für den verbotenen deutschen Gruß. Im Salzburger Augustinerbräu erklärte der freiheitliche Parteichef 2008 einem FPÖ-Fan, der seine Hand nicht unten lassen konnte, wie man „korrekt“ grüßt.
28. Mai 2015 |

Einen pikanten Unterricht darin, wie man den rechten Arm richtig zum Gruß heben soll, gab Strache seinem Wahlkampfpublikum im Salzburger Augustinerbräu: „Wenn es drei Finger für den serbischen Gruß sind, dann ist es korrekt, weil das ist die Dreiheiligkeit und da ist es korrekt, ein serbisch orthodoxes Zeichen und das finde ich positiv.“ („Religionsexperte“ Strache meinte wohl die Dreifaltigkeit. Anm.) „Aber wir müssen nur aufpassen, dass ja diese drei Fingerzeichen… oftmals anders und falsch interpretiert wird bei diesen Medien.“

Ein wackeliges Handyvideo vom September 2008, das wir auf Youtube entdeckt haben (am 23. Mai 2015 noch auf Youtube abrufbar war), zeigt Strache, wie er seine jugendlichen Adoranten im Augustinerbräu mit seinen immer gleichen, öden Vorwürfe gegen den Islam aufheizt. Das besoffene Gejohle des Publikums ist oft schwer zu interpretieren. Als Strache behauptet, in islamischen Schulbüchern würde die Todesstrafe für Homosexuelle gefordert, gibt es zustimmendes Gegröle.

Wirklich interessant wird das Video, als einer der Burschen grüßend den rechten Arm nach vorne streckt. Ob zum Hitler-, Kühnen-, oder Tschetnikgruß ist nicht zu erkennen. Darauf reagiert Strache mit der obigen Belehrung. Der junge Mann hebt erneut die Hand, dieses Mal zum Kühnengruß, und Strache muss wieder einschreiten. „Die Dreiheiligkeit ist wichtig, die ist was Schönes, ja. Wo wir auch in allen Kirchen, in allen christlichen Kirchen diese Dreiheiligkeit erleben.“

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Manche Stracheanhänger, die so gerne den rechten Arm hochreißen, werden für die Nachhilfe dankbar sein. Wer einen starken Magen hat, kann das Video unter „Strache im Augustinerbräu“ auf Youtube ansehen.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.