Wir müssen Platz für Milliarden Klimaflüchtlinge schaffen
Laut einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich zehntausende Menschen an den Folgen des Klimawandels. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung erklärt die WHO, dass der Klimawandel zwischen 2030 und 2050 zu 250.000 Todesfällen pro Jahr durch Malaria, Durchfallerkrankungen, Hitzestress und Unterernährung führen werde. Die sinkende Luftqualität sei laut einer weiteren WHO-Untersuchung das größte Gesundheitsrisiko und führte allein im Jahr 2012 zu ungefähr sieben Millionen Toten, teilweise verursacht durch Smog in der Umwelt und verschmutzte Luft in Innenräumen.
Gewaltige Fluchtbewegungen
Seit der Industrialisierung steigt der vom Mensch gemachte CO2-Ausstoß durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe massiv an, führt zur Erderwärmung und somit zu einem permanenten Meeresspiegelanstieg. Von 1901 bis jetzt ist der Meeresspiegel um 20 Zentimeter angestiegen. Würden wir es schaffen, die Erderwärmung auf das beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen 2009 beschlossene Zwei-Grad-Ziel zu beschränken, wären nichtsdestotrotz über 130 Millionen Menschen von Überschwemmungen der Küstengebiete betroffen.
Die Erwärmung der Erdoberfläche um vier Grad würde 460 bis 760 Millionen Menschen in den Küstenregionen betreffen. Städte wie Mumbai, New York, Honkong, Buenos Aires und Tokyo würden überschwemmt, während man beispielsweise in Ostäthiopien mit extremen Dürreperioden rechnen muss.
Krieg gegen die Armen
Marginalisierte und ärmere Bevölkerungsgruppen in den sogenannten „Dritte-Welt“-Ländern und an den Küstenregionen werden am stärksten von den Auswirkungen der Umweltzerstörung betroffen sein. Der Zustrom von Klimaflüchtlingen in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten wird weitaus gewaltiger sein als die Migrationsströme, die wir momentan erleben.
Anstatt die Grenzen dicht zu machen, sollten unsere Regierungen Platz schaffen und den Bau weiterer Siedlungen planen. Tatsache ist, dass wir eine starke antikapitalistische Massenbewegung brauchen, die dem Motto „Profite vor Menschen“ Einhalt gebietet.