Asylheim in Pöchlarn: Es geht auch ganz anders!
Es mag für manche erstaunlich klingen, aber im Ort Pöchlarn in Niederösterreich verlief ein Info-Abend über eine geplante Flüchtlingsunterkunft ganz anders als es sich die örtliche FPÖ und diverse Hetzer einer rechten Facebook-Gruppe vorgestellt hatten.
Das soll nicht heißen, dass keine Ängste bestehen würden. Doch die Niederösterreichischen Nachrichten berichten, dass in der Diskussion Hilfe und Unterstützung für Sachspenden angeboten wurde: „So auch von einer Dame im Publikum, die offen zugab, mit einem Asylwerber aus Damaskus eine Scheinehe eingegangen zu sein. Andere Bürger im Publikum berichteten von positiven Erfahrungen mit Flüchtlingen in früheren Jahren. Ich bin stolz auf Pöchlarn.“
Peter Anerinhof, Leiter der für Flüchtlingswesen zuständigen Landesabteilung, erteilte der Idee einer Bürger_innenbefragung eine gut argumentierte Absage: „Es steht nicht zur Debatte, dass wir darüber abstimmen, wer in einer Gemeinde wohnen darf. Was würde als nächstes kommen, eine Abstimmung über gehandicapte Menschen?“ Anerinhof berichtet, dass seiner Erfahrung nach anfängliche Skepsis und Unsicherheit nicht selten in allgemeine Hilfsbereitschaft umschlagen.