Nackt unter Wölfen – von Bruno Apitz

Gute Bücher erfüllen meistens eine von zwei Komponenten: Entweder der Autor kann schreiben oder er hatte ein spannendes Leben. Auf Apitzs „Nackt unter Wölfen“ trifft beides zu. Apitz, selbst in Buchenwald inhaftiert, berichtet über das „Internationale Lagerkomitees“, ein Widerstandsnetzwerk im Lager. Die Figuren des Buches sind fiktiv, die Erzählungen jedoch real. So auch die Geschichte eines kleinen Kindes, das ohne Wissen der SS ins Lager geschmuggelt wird. Noch spannender wird das Buch durch den erinnerungspolitischen Streit innerhalb der SED um die Buchenwalder.

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Aufstieg, Blütezeit und Verrat der Russischen Revolution am Beispiel der Kunst

Der Künstler André Breton erzählte gerne den Witz, dass sich gute Literatur daran bemessen lässt, wie lange die Künstlerin dafür im Gefängnis saß. In Kunst steckte für ihn ein Moment der Machtkritik. Die revolutionäre Bewegung in Russland kämpfte um ihre Interpretation der Welt, ihr Aufstieg und Fall lässt sich an den Entwicklungslinien der Kunstgeschichte nachzeichnen.

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Street Art: Kunstform des Proletariats

Street Art ist die Kunst der Besitzlosen. Das illegale Sprayen richtet sich gegen den Staat und gegen die Kapitalisten, deren Eigentum unfreiwillig zur Leinwand wird. Soziale und antifaschistische Bewegungen nutzen das Stadtbild als Medium der Mobilisierung und des Widerstands. Die Geschichte von Graffitis ist darum seit jeher eine des Klassenkampfs.

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Athena: Der Nihilismus im Aufstand

Im 21. Jahrhundert ist die kulturelle Kritik des Kapitalismus zur Ware degradiert. Wöchentlich ein neues Lied, monatlich ein neues Buch, halb-jährlich ein neuer Film, der die Ungerechtigkeit der Welt anprangert. Was all diesen Kulturprodukten gemein ist: Sie erreichen wenig. Die Linzer Jugendlichen, welche sich unter dem Aufruf „Morgen wird Linz zu Athena“ zu MiniAusschreitungen versammelten, durchbrachen diese Logik. Die Netflix Produktion Athena inspirierte sie zum Aufstand. Im Unterschied zur kulturellen Kritik des Kapitalismus belehrt Athena nicht, sondern zeigt wie man revoltiert.

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Die Geschichte des Blues zwischen Afroamerikanischer Selbstermächtigung und Kultur-Imperialismus

Die Geschichte des Blues beginnt mit der Verschleppung der ersten Menschen aus Afrika auf die Plantagen Amerikas. Die Ära der „Reconstruction“ brachte eine erste Befreiung von der Sklaverei, diese wurde aber nur kurze Zeit später inoffiziell wieder eingeführt. Die stark unterdrückten Schwarzen fanden in der Musik eine Möglichkeit ihren Schmerz zu teilen. Der Blues erlangte internationale Bekanntheit ist bis heute eine der wichtigsten Musikrichtungen.

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Marxismus und Kunst

Die Vorstellung Kunst entstehe in einer Art musischem Delirium außerhalb der Gesellschaft, ist falsch. „L’art pour l’art“, also: „Kunst um der Kunst willen“, wie bürgerliche Kreise gerne verlauten lassen, ist schlicht ein schamloser Versuch den Mythos des von der Muse geküssten Künstler weiter zu befeuern. Kunst ist zugleich Stimme und Widerhall der Gesellschaft, die sie hervorbringt und als solche ein unverzichtbarer Bezugspunkt im revolutionären Kampf.

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„Schuld & Söhne“: Kapitalismus und Klimakrise am Volkstheater

Am 15. Februar feierte am Wiener Volkstheater die politisch-apokalyptische Klimatragödie „Schuld & Söhne“ von Christine Eder (Text und Regie) und Eva Jantschitsch (Musik) Premiere. Ein Abend voller Kapitalismus-Bashing – zur Freude von Klimaaktivist_innen, sehr zum Ärger der Mächtigen.

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