Generalstreik in Griechenland, „Oxi“ zum Sparterror auch in Wien

Am Mittwoch, 15. Juli, brachte ein Generalstreik Griechenland zum Stillstand. Die Arbeiter_innen lehnten den neuen Deal mit der Troika ab. In ganz Europa gingen Menschen in Solidarität auf die Straße, auch in Wien.
16. Juli 2015 |

In Wien trafen sich heute Mittwoch, 15. Juli, etwa 200 Aktivist_innen, um gegen das mörderische Spardiktat der „Institutionen“ zu demonstrieren. Die griechische Arbeiter_innenklasse übte mit einem Generalstreik im öffentlichen Dienst den Aufstand gegen die Syriza-Regierung.

In diesen Stunden entscheidet sich, ob das Parlament die „Vorschläge“ der Troika (EU, IWF, EZB) annehmen wird oder nicht. Einige Syriza-Abgeordnete haben angekündigt, dass sie mit Nein stimmen werden. 107 von 201 Mitgliedern im Zentralkomitee haben sich heute gegen den neuen Deal ausgesprochen.

Update: Das griechische Parlament hat in den späten Abendstunden des 15. Juli das Sparpaket beschlossen. 229 Abgeordnete stimmten dafür, 64 dagegen, davon nur 32 Syriza-Abgeordnete (sechs weitere verweigerten die Stimmabgabe).

Oxi zu Faymann und Schelling

Das Scheitern des Reformismus führte in die griechische Tragödie

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In Wien solidarisierte sich eine Kundgebung beim Museumsquartier mit dem Generalstreik. Der Protest richtete sich aber auch gegen die österreichische Politik. Bundeskanzler Werner Faymann und Finanzminister Hans Jörg Schelling stützten die harte Linie Deutschlands in der Erpressung Griechenlands und betreiben gleichzeitig neoliberalen Sozialabbau in Österreich. Banken wie die Hypo Alpe Adria werden mit Milliarden Steuergeldern gerettet.

Auf der Kundgebung wurden ein Ende des Sparterrors und ein Schuldenschnitt gefordert. Die Situation in Griechenland wird weiter eskalieren. Die griechische Arbeiter_innenbewegung verdient unsere internationale Solidarität, denn sie kämpft auch für uns.

20150715_Soli mit Griechenland Wien2©Neue Linkswende

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.