Riesiger Protest in Innsbruck: 2.000 gegen Schwarz-Blau

„Gegen die Normalisierung von Rechtsextremismus!“ Unter diesem Motto demonstrierten am Montag, 18. Dezember rund 2.000 Menschen vor den geschlossenen Toren des Befreiungsdenkmals in Innsbruck gegen die Angelobung der Regierung aus ÖVP und FPÖ.
20. Dezember 2017 |

„So viele Menschen habe ich noch nie auf einer Demo in Innsbruck gesehen“, sagte Studentin Eva gegenüber Linkswende jetzt. „Es war einfach super stark!“ Es war eine der größten Demonstrationen, die Innsbruck in den letzten Jahren erlebt hat. Friedlich und kämpferisch zog der Protest durch die Innsbrucker Innenstadt. Die Teilnehmenden riefen lautstark: „Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!“

Zum Protest aufgerufen hatte das Aktionsbündnis Innsbruck gegen Faschismus, dem zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen angehören. Bündnissprecherin Berrin Bakmaz rief dazu auf, gegen „die Verharmlosung und Normalisierung von Rechtsextremismus in Politik und Gesellschaft wehren wollen“.

 

„Wir können nicht einfach wegschauen, wenn Rechtsextremismus wieder in Ministerien und Staatssekretariaten zur Tagesordnung gehören soll“, erklärte Bündnissprecher Joe Tiefenbrunner. „Kornblumen, Nähe zu Neonazis, Xenophobie, schlagende Burschenschafter und Antidemokraten dürfen nicht unwidersprochen die wichtigsten Ämter der Republik übernehmen.“

Die Zeitzeugin Antje Kosemund sagte in ihrer Rede zu den Teilnehmer_innen: „Ich gehöre zu der Generation, die den Deutschen Faschismus, auch in Österreich, erlebt und erlitten hat. Im Andenken an meine von den Nazis ermordeten Angehörigen, an Familienmitglieder, die um ihres politischen Widerstandes gegen die Nazibarbarei in KZ und Haft waren, im Andenken an 100tausende Opfer des Widerstandes, fühle ich die Verpflichtung meine Stimme zu erheben.“

In Wien demonstrierten bereits am Vormittag an die 10.000 Menschen am Heldenplatz.