The Damned: Evil Spirits

Leo Kienmandl präsentiert jeden Monat seine Musiktipps in der Serie „Sounds for Rebels“.
24. Mai 2018 |

Die britischen Punk- und Gothic-Rock-Pioniere The Damned melden sich nach langer Abwesenheit mit einem kraftvollen Statement zurück: „Evil Spirits“ könnte durchaus als das Nachfolgewerk zu „Strawberries“ aus dem Jahr 1982 durchgehen. Schon in ihren Anfangstagen setzten The Damned dem Nihilismus der Sex Pistols eine widerständige Fröhlichkeit entgegen, in der Epoche des Post-Punk wurden Referenzen an die psychedelische Musik der 60er Jahre zum Trademark von The Damned.

Genau in dieser Tradition präsentieren sich die zehn Songs des neuen Albums, für das sich die Band beinahe in Originalbesetzung wieder zusammengefunden hat und dem die Produzentenlegende Tony Visconti den Feinschliff verpasst hat. Getrieben von Drummer Pinch und dem unerbittlichen knurrenden Rickenbacker-Bass von Paul Gray setzen sich die Riffs und Melodien von Gitarrist Captain Sensible und Keyboarder Monty Oxymoron bereits beim ersten Anhören in den Gehörgängen fest. Und wenn David Vanian „I’m a devil – a complicated rebel“ singt, dann hat das immer noch die gleiche Strahlkraft wie vor vierzig Jahren, als die Punk-Revolte über England hinwegfegte.

Mit „Devil in disguise“ ziehen The Damned diesbezüglich alle Register, als weitere Anspieltipps seien „Standing on the edge of tomorrow“ und „Look Left“ empfohlen. Beide zeichnen das Bild unserer Welt am Rande des Abgrunds, was vor allem in Letzterem in eingängigen Pop-Harmonien besungen wird, wobei das zughörige Video bei manchen Punk-Puristen möglicherweise Stirnrunzeln hervorrufen wird. In „Daily Liar“ nehmen The Damned die einseitige Berichterstattung der Mainstream-Medien aufs Korn, während „I don’t care“ den gewohnt dramatischen Abschluss bildet.

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