Wieder Deportation verhindert: Wir können die Regierung aufhalten!
Um 5:30 Uhr marschierten am Sonntag, 16. Oktober, fünf Polizisten auf das Haus einer syrischen Familie in der 1.200-Seelen-Gemeinde Matzleinsdorf im Bezirk Melk zu. Die Eltern und ihre beiden Kinder hätten nach Kroatien deportiert werden sollen. Doch die Solidarischen waren schneller! Über Facebook und Twitter mobilisierten sie 70 Menschen zum Haus der Familie und stellten sich den Polizisten entgegen.
Die Polizei traute sich daraufhin nicht die Familie mitzunehmen. Wie Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) berichtet haben, musste sich die Polizei unter Jubel der Solidarischen zurückziehen. Es ist etwas ganz anderes ob man eine Familie in aller Stille, oder vor den Augen von 70 Solidarischen zu deportieren versucht.
Österreich muss Matzleinsdorf werden
Die Abschiebung von Hala, Magid und ihren beiden Kindern Fuad (6) und Mourad (2) wurde vorerst ausgesetzt, doch es besteht nach wie vor Gefahr. Die Polizei rechtfertigt ihren Rückzug damit, dass Hala eine Lungenentzündung hat. Es ist mit einem erneuten Abschiebeversuch der Behörden zu rechnen – unabhängig ihres Gesundheitszustandes. Vor zwei Wochen erst versuchten die Behörden ein krebskrankes Kind zu deportieren.
Auch der ÖVP-Bürgermeister des Ortes Gerhard Bürg solidarisierte sich mit dem Protest. Gegenüber den NÖN sagte er: „Die Familie muss auf Biegen und Brechen weg, dabei gab es noch nie Kritik von Gemeindebürgern“. Er übte ganz grundsätzlich Kritik an der österreichischen Asylpolitik: „Leider hat die ÖVP das Dublin-Abkommen unterschrieben. Ich habe kein Problem damit, den Innenminister zu diesem Thema anzurufen.“
Die Bevölkerung von Matzleinsdorf zeigt, dass es ist möglich Sand ins Getriebe der Abschiebe-Maschinerie zu streuen.
Großdemonstration #LetThemStay #LasstSieBleiben: 26. November, 14 Uhr Westbahnhof. Mehr Infos: menschliche-asylpolitik.at | Facebook