Bericht: Wir sind streikbereit! Freizeitpädagogik bleibt!
Mehr Arbeit und Matura, aber weniger Geld und Ausbildung
Ein Freizeitpädagoge erzählt: „Ich bin hier, weil sie alle etwa 2.300 Kolleginnen und Kollegen nächstes Jahr entlassen wollen!“ Der Gesetzesentwurf des ÖVP-Bildungsministeriums möchte Freizeitpädagog:innen künftig nur noch als „Assistenzpädagog:innen“. Die Ausbildung soll zwar halb so lang dauern, aber die Matura wäre künftig Voraussetzung dafür. Als wäre dies nicht absurd genug, wäre zudem die Bezahlung bei Vollzeit um 19 Prozent weniger. Aber die „Assistenzpädagog:innen sollten künftig auch im Lernteil von Ganztagsschulen eingesetzt werden. Sabine sagt:„Ich will, dass die Freizeitpädagoginnen meiner Töchter bleiben. Bei diesen Rahmenbedingungen und Gehältern werden Maturant:innen diesen Beruf nicht machen. Wieder werden wir von der händeringenden Suchen nach Fachkräften hören und wieder ist es – wie in der Pflege – hausgemacht.“
Das war erst der Anfang!
Eine Kollegin erzählt, wie sie die Idee der Regierung einschätzt: „Das wäre das totale Chaos. Lehrer können nicht alles alleine. Und wir können keine Lehrer sein. Eine Ausbildung von 6 Monaten reicht nicht aus! Und den Lohn zu kürzen geht gar nicht!“ Es ist erstaunlich wie die Regierung in einem Bereich der ohnehin schon am Limit ist, derartig destruktiv agiert anstatt die Kolleg:innen zu fragen was sie für gute Arbeit und weniger Burnouts brauchen. Die Antwort der Kolleg:innen ist in Demoslogans hörbar: „Assi, Assi, Assi – Assistenzpädagoge werde ich nie!“ „Wir sind streikbereit! Freizeitpädagogik bleibt!“ In den nächsten Wochen gibt es an den verschiedenen Standorten abwechselnd Streiks und am 15 Juni ist der nächste ganztägige Streik. Die Gewerkschaft GPA positioniert sich ganz klar und unterstützt diesen Arbeitskampf. Beim Abschluss sind selbst kampferfahrene Betriebsrät:innen wie Selma Schacht von Bildung im Mittelpunkt von ihren Kolleg:innen überwältigt. Als sie ihre Rede mit „das war erst der Anfang“ schließt, toben die Menschen begeistert. Die Regierung sollte schleunigst ihre Pläne stoppen, mit den Menschen im Bildungsbereich reden und entsprechend ihrer Expertise handeln. Eigene Expertise hat sie nicht!