Charlotte wehrt sich gegen Polizeiterror
Laut einer Datenbank der Washington Post wurden im Jahr 2016 820 Menschen von der Polizisten erschossen. Das sind fast drei Menschen pro Tag. Von den 820 Menschen waren 195 Schwarze, diese machen gerade einmal 13 % der gesamten US-Bevölkerung aus. Weitere 127 ermordete waren Hispanics, diese machen ca. 16% der US-Bevölkerung aus. Dementsprechend ist es für Angehörige von Minderheiten deutlich wahrscheinlicher von der Polizei ermordet zu werden als für Weiße.
Staatsrassismus
Laut einer 2015 veröffentlichten Umfrage der Universität von Chicago geben 60% aller schwarzen Männer an, schon einmal von der Polizei diskriminiert worden zu sein. Bei den weißen Männern liegt die Zahl bei gerade einmal 3%. Es ist keine subjektive Wahrnehmung von Schwarzen, dass sie häufiger von der Polizei diskriminiert werden. In Wohnvierteln, in denen zumindest ein Viertel der Bewohner_innen nicht weiß ist, geben über 58 % der Weißen an, dass Schwarze von der Polizei schlechter behandelt werden.
Aus der Studie geht auch hervor, dass arme Menschen – Schwarze und Weiße – häufiger angeben, schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht zu haben, als reichere. Unter der Präsidentschaft von Obama hat sich die Lage nicht verbessert. Die Zahl der durch die Polizei getöteten Schwarzen hat in seiner Amtszeit nicht ab- sondern zugenommen.
Proteste und Ausschreitungen
Keith Lamont wurde während einer „Routinekontrolle“ von einem Polizisten erschossen. Laut mehreren Zeugenaussagen war Keith unbewaffnet, er hätte „nur ein Buch in der Hand gehabt “. Keith war der fünfte Schwarze, der 2016 in Charlotte von der Polizei erschossen wurde.
Wenige Stunden nach der Tat versammelten sich Hunderte zu einem Protestmarsch gegen Polizeigewalt. Sie skandierten Sprüche wie „Black Lives Matter“ und „Hands up don’t shoot“. Die Polizei ging gegen die friedlichen Demonstrant_innen mit Gewalt vor. Sie feuerten Tränengas und Gummigeschosse in die Menge. Ein Demonstrant wurde von mehreren Gummigeschossen getroffen und starb. Die Demonstrant_innen wollten es nicht hinnehmen, dass die Polizei ungestraft ihre Freund_innnen ermordet.
In den nächsten Tagen kam es zu Ausschreitungen, mehre Polizeiwagen wurden angezündet, Steine flogen auf Polizisten, Geschäfte wurden geplündert. Die Stadt verhängte den Notstand, und mobilisierte die Nationalgarde, um die Proteste niederzumachen. Erst nachdem die Polizei das Video zu Keith’s Ermordung veröffentlichte, Aufklärung versprach, entspannte sich die Lage. Den Worten werden keine Taten folgen. Solange der Staatsapparat rassistisch ist, ist es nur eine Frage der Zeit bis es in der nächsten Stadt erneut zu Ausschreitungen kommt.