Flashmob gegen Kopftuchverbot: „Ich trage, was ich will!“
Um die 60 Menschen protestierten am Montag, 16. Jänner gut gelaunt gegen das Kopftuchverbot vor der Universität Wien, der Lehrstelle des rassistischen Haus und Hof Ideologen von Sebastian Kurz, Heinz Faßmann. Dieser hatte die Debatte um das Kopftuchverbot gestartet. Zum Flashmob aufgerufen hatte die Muslimische Jugend Österreichs (MJÖ).
Einige brachten selbstgebastelte Schilder „Mein Kopf gehört mir oder Religionsfreiheit für alle“ und ließen sich damit fotografieren. Amir, ein junger Muslim, sagte im Gespräch mit der Neuen Linkswende: „Ich bin hier, um ein Zeichen zu setzen für Religionsfreiheit und dafür, dass es egal ist was man auf dem Kopf trägt.“ Eine ältere muslimische Frau stimmte ihm zu: „Es geht niemanden etwas an, welche Kleidung ich trage. Religion sollte Privatsache sein!“
Religionsfreiheit verteidigen
„Der Ausschluss eines großen Teiles Frauen vom Staatsdienst und Arbeitsmarkt ist eine inakzeptable Diskriminierung, deren gesellschaftliche Auswirkungen zu Entfremdung führt“, schrieb die Muslimische Jugend bereits vor dem Protest in einer Aussendung. „Das Kopftuch zu tragen und für den Staat zu arbeiten ist keine Verletzung der Neutralität des Staates gegenüber Religion und Weltanschauung im Gegenteil, es ist Ausdruck von Religionsfreiheit und der hohen, entwickelten Menschenrechtsstandards, die wir in Österreich genießen.“
Auch die Sozialistische Jugend (SJ) Wien unterstützte den Flashmob. „Kurz geht es offenbar nicht um die Trennung von Religion und Staat, sondern lediglich darum politisches Kleingeld zu schlagen und das auf Kosten des Selbstbestimmungsrechts muslimischer Frauen“, sagte Fiona Herzog, Vorsitzende der SJ Wien. „Wenn sein Ziel die Selbstbestimmung und Freiheit jedes Menschen wäre, würde er Frauen, die Kopftuch tragen, nicht aus der Öffentlichkeit verbannen wollen.“
Keinen Millimeter bei Rassismus zurückweichen
Es ist unglaublich wichtig, dass sich auch nicht vom Verbot Betroffene mit Muslim_innen solidarisieren. Rassismus geht uns alle etwas an.
Der jüngste Vorstoß von Sebastian Kurz reiht sich ein in eine lange Reihe von rassistischen Angriffen der Regierung. Von Islamgesetz über Grenzzäune bis zu Obergrenzen setzt die Regierung schamlos FPÖ-Forderungen um und gibt somit den Rechten weiter auftrieb. Der Protest heute war ein wichtiges Zeichen gegen Staatsrassismus. Am internationalen Aktionstag gegen Rassismus dem 18. März gibt es eine weitere Möglichkeit gegen Rassismus aufzustehen.