Frankreich: Millionen streiken gegen Jobabbau
Sie kämpfen gegen die Pläne von Präsident Emmanuel Macron, 120.000 Stellen im öffentlichen Dienst abzubauen. Außerdem sollen Verträge vermehrt befristet vergeben oder gar Leiharbeiter eingesetzt und ein leistungsabhängiger Lohn eingeführt werden. Macron wurde letztes Jahr als die große, neue, „zentristische“ Hoffung gewählt, inzwischen betreibt er enthusiastisch Sozialabbau, steigert die Militärausgaben und verschärft rassistische Gesetze.
Neben den öffentlich Bediensteten streikten auch die Bahnbediensteten gegen einen Frontalangriff auf ihre Arbeitsbedingungen. Sie gelten als der am besten organisierte Teil der französischen Arbeiter_innenklasse und haben den Vorgängerregierungen bereits bittere Niederlagen bereitet. Macron will sie entmachten – mit dem Ziel, damit auch alle anderen zu demoralisieren.
Konfrontation
Über 65 Prozent der Schnellzüge und mindestens die Hälfte der Regionalzüge wurden gestrichen. Alle Eisenbahn-Gewerkschaften haben angekündigt, zwischen 3. April und 28. Juni alle fünf Tage an zwei Tagen zu streiken – insgesamt 36 Streiktage!
Auf der Demonstration in Paris sagte Elisa Horvat, medizinische Assistentin, gegenüber der Zeitschrift Socialist Worker: „Es ist großartig, gemeinsam auf der Straße zu sein. Gemeinsam können wir Macron schlagen.“
Zehntausende Bahnarbeiter demonstrierten gemeinsam mit noch mehr öffentlich Bediensteten. Auch Studierende und Schüler_innen nahmen teil. 15 Pariser Schulen und 50 in anderen Teilen des Landes wurden verbarrikadiert, um gegen strengere Aufnahmeregelungen zu protestieren. Auch Arbeitslose schlossen sich den Protesten an. Macron will diese noch mehr überwachen und sanktionieren.
Am Jahrestag der ersten Studierendenproteste des Jahres 1968 war das Motto vieler Aktivist_innen: „Der beste Weg sich an ’68 zu erinnern ist, es wieder zu tun“. Das ist eine gute Möglichkeit, Macron zu stoppen und seine neoliberalen Angriffe zurückzuschlagen. Wie Bahnarbeiter Olivier aus Marseille gegenüber dem Socialist Worker betonte: „Wir streikten heute gemeinsam, alle Gewerkschaften, unabhängig davon, ob die Vorstände das genehmigt haben. Heute muss erst der Anfang gewesen sein!“