Ungarn: Orbán unter Beschuss

Momentan breitet sich in Ungarn eine massive Protestwelle aus. Am 15. März gingen 50.000 Menschen auf die Straße, um für bessere Arbeitsbedingungen und gegen die autoritäre Politik von Ministerpräsident Orbán zu demonstrieren.
11. April 2016 |

Bei den Protesten am 15.3.2016 am Heldenplatz in Budapest marschierten mehrere zehntausende Menschen gegen die Bildungspolitik der Regierung. Es wurden Slogans wie „Freies Land, Freie Schulen“ oder „Orbán raus“ gerufen.

Außerdem veröffentlichte der Lehrer Olivér Pilz eine Petition, in der er bessere Bedingungen für Lehrer_innen und Schüler_innen forderte.

(cc) atlatszo.hu
Oliver Pilz, (cc) atlatszo.hu

Mittlerweile unterstützen über 850 Schulen diese Petition. Die Lage hat sich schon so weit radikalisiert, dass mit landesweiten Streiks gedroht wird. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage unterstützen 76% der Befragten die Lehrer_innenproteste.

Die Protestwelle erinnert an die Proteste gegen die Internetsteuer 2014, als Orbán zurückrudern musste. Doch dieses Mal werden die Proteste von der organisierten Arbeiter_innnenbewegung angeführt.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.