200 gegen Anti-Flüchtlings-„Demo“: Der FPÖ kräftig die Suppe versalzen

Die FPÖ hatte am Mittwochmorgen eine „Protestaktion“ vor dem Asylheim Erdberg geplant. Peinlicherweise folgten dem rassistischen Aufruf lediglich 20 Flüchtlingshasser. Sie standen 200 Antirassist_innen gegenüber.
3. Juni 2015 |

Nach den schockierenden Zugewinnen für die FPÖ bei den Wahlen im Burgenland und in der Steiermark wollte die FPÖ in Wien auf die rassistische Welle aufspringen und eine Hetzveranstaltung gegen das Asylheim Erdberg organisieren.

Spontane Gegenkundgebung

Die Jungen Grünen haben schnell reagiert und eine Gegenkundgebung organisiert. Gefolgt sind deren Einladung kurzfristig zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen. Monika schwärmte: „Ich bin begeistert wie viele Organisationen hier zusammenarbeiten. Genau so wünsche ich mir das für die Zukunft. Der FPÖ können nur gemeinsam, alle Antifaschist_innen und Antirassist_innen, solche Niederlagen auch im größeren Maßstab.“

Alison war eine der Gegendemonstrierenden. Sie war beeindruckt: „Es ist fantastisch. Wir sind viel mehr als die FPÖ und die Stimmung ist bei uns sehr viel besser. Diese Aktion ist goldrichtig.“

DGegenkundgebung2as Bündnis „Europa anders“ brachte der FPÖ ein Zelt mit, damit auch deren Funktionäre die gleichen „Privilegien“ wie Flüchtlinge in Anspruch nehmen können. Sprechchöre wie „Ohne Hypo wärt ihr gar nicht da“ oder „Flüchtlinge bleiben, Nazis vertreiben!“ ergänzten sich mit „Say it loud and say it clear: Refugees are welcome here!“

Modell für künftige Erfolge

Asylwerbende kamen zur Kundgebung und erzählten ihre Geschichte: „Wir mussten auf gefährlichen Routen über Monate aus Afghanistan flüchten und hoffen jetzt auf Sicherheit und eine Zukunft. Wir haben gehört in Österreich werden Menschenrechte respektiert. Danke, dass ihr hier seid!“ Eine spontane Spendensammlung für deren künftigen Rechtsbeistand brachte fast 300 Euro zugunsten der Hilfsorganisation Asyl in Not ein.

Nathalie wurde von antirassistischen Parolen angelockt: „Ich wusste von all dem nichts. Ich bin erst zum Zahnarzt gefahren und habe schockiert die FPÖ aufbauen gesehen. Erst dachte ich was für ein Scheiß-Tagesanfang. Dann habe ich den enorm lautstarken Gegenprotest gehört!“

FPÖ 3Als die abgeschlagen FPÖ-ler unter Polizeischutz den Rückzug antraten johlte die Menge. Stefan feierte: „Dieser Protest hier war einfach großartig, die gute Stimmung erinnert mich an ein Musikfestival. Ich bin allen Teilnehmenden dankbar, dass sie heute den Widerstand zum Erfolg verhalfen. Sie haben mir gezeigt, dass wir Antirassist_innen gemeinsam viel stärker als die FPÖ sind.“

 

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.