Ende Gelände! Aktivisten brachten Kohleförderung im Rheinland zum Erliegen
Das Aktionsbündnis Ende Gelände darf sich über die bisher größte Proteste gegen die Braunkohleförderung im Rheinland freuen! Über 6.500 Aktivist_innen durchbrachen Polizeisperren, überquerten die Autobahn und besetzten die Hambachbahn, mit der Braunkohle aus dem Tagebau zu den Kraftwerken und Fabriken transportiert wird. Rund 2.000 Menschen hielten die Blockade auch in der Nacht auf den 28. Oktober aufrecht. Im Tagebau Hambach besetzten Menschen zwischenzeitlich einen der großen Kohlebagger.
Foto: Ende Gelände
„Das Gefühl, als wir die Polizei hinter uns gelassen haben, war unbeschreiblich“, sagte Aktivist M. gegenüber Linkswende jetzt. Tom erzählt uns, warum er sich an der Massenaktion des zivilen Ungehorsams beteiligt hat: „Seit Jahrzehnten warnen uns Forscher vor den Auswirkungen der Treibhausgase und es ändert sich nichts. Anscheinend ist es unmöglich auf ‚demokratischer Ebene‘ unser Gesellschaftssystem so zu verändern, dass wir eine nachhaltige Zukunft sichern können.“
Nächster Erfolg
Die Polizei versuchte vergeblich Menschen einzuschüchtern. Sie hielt Anreisende in Zügen fest, setzte bei klirrender Kälte Wasserwerfer, Pferde und Pfefferspray ein. 300 Aktivist_innen wurden von der Polizei eingekesselt, über 400 Strafanzeigen wurden erstattet.
Jonny ließ sich davon nicht beeindrucken, er war von der Stimmung begeistert: „Es macht Mut und Spaß mit so vielen Menschen gemeinsam etwas zu bewegen.“ Carlos sagte, er nehme auf jeden Fall etwas mit: „Mit den Methoden zivilen Ungehorsams können wir auch zuhause etwas bewegen.“
Ende Gelände gibt sich rückblickend kämpferisch: „Bei jeder Aktion werden wir mehr und wir kommen wieder, bis das letzte Kohlekraftwerk aus ist!“ Nach dem erzwungenen Rodungsstopp im Hambacher Forst markiert Ende Gelände den nächsten Erfolg der Klimagerechtigkeitsbewegung.