Politisches Engagement in der Schülerschaft

Lena Schilling ist Schülerin und war auf dem Schulstreik gegen die Angelobung der jetzigen Schwarz-Blauen Regierung. In ihrem Leserinnenbrief ruft sie zum gemeinsamen Widerstand auf.
8. Oktober 2018 |

Liebe Schülerinnen und Schüler!

Bei dem Schülerstreik am 18. Dezember 2017 gegen die Angelobung der neuen FPÖ-ÖVP-Regierung konnte ich die gemeinschaftliche Rebellion von tausenden Schülern tatsächlich erleben. Ich möchte deshalb Bezug nehmen auf den politischen Widerstand, der von der Schülerschaft ausgegangen ist und ausgehen kann. „Diskutieren und Reden schwingen reicht nicht mehr“, wurde für uns klar.

Der Auslöser war die Angst, unsere Freiheit und Bildungsmöglichkeiten aufgrund der Neuerungen der Regierung zu verlieren. Schulter an Schulter mit unseren Kameraden, egal mit welcher Religion oder mit welchem Hintergrund, aufgrund der Angst, die schon lange lieb gewonnenen Freunde und Freundinnen zu verlieren, trieb sie uns zu Tausenden auf die Straße, mit Forderungen nach der Rettung unserer Zukunft.

Eine unglaubliche Energie die sich auf dem Heldenplatz ausgebreitet hatte, die durch tausende Stimmen laut den Widerstand äußerten. Schüler und Schülerinnen, die bereit waren, ihren Unterricht an diesem Tag zu boykottieren, um ihre Stimme gegen die geplanten Verschlechterungsmaßnahmen der Regierung zu erheben.

Foto vom Tag X: Schulstreik gegen Schwarz-Blau © Daniel Weber (Flickr).

 

Der Versuch der Polizei, mit der Androhung von Wasserwerfern, bei einer friedlichen Demo von großteils Minderjährigen, erschien dabei lächerlich. Aber das war erst der Startschuss, denn es geht nicht um irgendeine theoretische Doktrin, sondern um unsere Zukunft, um unsere Freunde und Freundinnen und um unsere Freiheit.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir aufstehen, um unseren Weg für freie Bildung und einen demokratischen Sozialstaat verteidigen. Kollektiver Widerstand ist, was ich fordere, denn wir sind mehr und es wird allerhöchste Zeit, endlich etwas zu verändern.

Lena Schilling (17)
Kunstschule Herbststraße

Leser_innenbriefe spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider