Die Habsburger als Sklavenhändler

Über 600 Jahre herrschten die Habsburger über Teile Mitteleuropas. Trotzdem scheint es, als wäre seine globale Bedeutung verglichen mit dem englischen oder spanischen Königreich eine Fußnote der Weltgeschichte. Es war die Mischung aus politischer Unfähigkeit und ökonomischer Rückständigkeit, die dazu führte, dass das Reich wenige Weltgeltung besaß. Trotzdem tendiert die Geschichtsschreibung dazu, die Rolle der Habsburgermonarchie für den europäischen Kolonialismus zu unterschätzen. Die Monarchie versuchte mehrmals koloniale Bedeutung zu erlangen und war in Asien und dem Nahen Osten ein Machtfaktor. Außerdem waren österreichische Unternehmen am Sklavenhandel mit dem osmanischen Reich beteiligt.

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Frühgeschichte der KPÖ: Wie der Kampf um die Räterepublik scheiterte

„Die ganze Woche über Furcht vor der Kommunistenrevolution in Wien“, dieser hübsche Satz ist kein mediales Schreckgespenst im Angesicht der aktuellen Wahlsiege der KPÖ, sondern stammt aus 1919 vom deutschnationalen Politiker Josef Redlich. Die KPÖ (damals KPDÖ) ist eine der ältesten kommunistischen Parteien der Welt. Sie entstand im Zuge eines revolutionären Umbruchs. Dieser beendete nicht nur die 600 Jahre dauernde Herrschaft der Habsburger über weite Teile Mitteleuropas, von November 1918 bis Juni 1919 war die Ausrufung einer Räterepublik eine reale Möglichkeit. Die KPDÖ versuchte diese Räterepublik Realität werden zu lassen und scheiterte an der SDAP (SPÖ) und dem eigenen Übermut.

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Interview über die Geschichte des österreichischen Trotzkismus: „Es war vor allem ein Arbeitertrotzkismus“

Die Website Trotzkistisches Archiv Österreichs dokumentiert die Geschichte des österreichischen Trotzkismus im frühen 20. Jahrhundert. Zwischen 1933 und 1955 befand sich der österreichische Trotzkismus in der Illegalität, darum lassen sich in Bibliotheken nur vereinzelte Dokumente dieser Phase finden. Insgesamt umfasst das Archiv 12.000 Seiten, von denen 7-8.000 nirgendwo sonst auffindbar sind. Mithilfe des Arbeiter*innenstandpunkt dokumentierte Manfred Scharinger die Texte in jahrelanger Kleinstarbeit. Linkswende sprach mit ihm über die Geschichte des österreichischen Trotzkismus in der Illegalität.

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Interview mit Peter Haumer über Julius Dickmann, einem der ersten Ökosozialisten

Julius Dickmann war einer der interessantesten Marxisten der österreichischen Geschichte. Mit der Föderation Revolutionäre Sozialisten International F.R.S.I übte er Einfluss auf die österreichische Revolution 1918-1919 aus. Politisch stand Dickmann der Sozialdemokratie wie auch dem Parteikommunismus skeptisch gegenüber. Seine Hoffnung war die Selbstbefreiung der Arbeiter_innenklasse durch Rätestrukturen. Von der Diskussion über Rätestrukturen, Kritik an Parlamentarismus wie Putschismus bis zur Vorwegnahme ökosozialistischer Überlegungen, es gibt viele Gründe, sich mit Julius auseinanderzusetzen. Linkswende interviewte seinen Biografen Peter Haumer.

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Geburt des Neoliberalismus aus der österreichischen Konterrevolution

Das Ziel des Neoliberalismus ist nicht einfach „mehr Privat – weniger Staat“. Er zielt darauf ab, den Kapitalismus vor der Bedrohung durch die Arbeiter_innenbewegung zu schützen. Sowohl ein starker Staat als auch internationale Institutionen sind für diesen Schutz zuständig. Der Geburtsort dieser Ideen ist Wien. Es waren österreichische Wirtschaftstheoretiker, die aus Angst vor der Macht der Arbeiter_innenbewegung den Wirtschaftsliberalismus als Ideologie des selbstbewussten Bürgertums formierten.

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Terror für den Frieden: Friedrich Adler und die Revolution

Am 21. Oktober 1916 erschoss der Sozialdemokrat Friedrich Adler, aus Protest gegen den Ersten Weltkrieg, den Ministerpräsidenten Stürgkh. Die Sozialdemokratische Partei (SDAP) distanzierte sich von dem Attentat und bezeichnete Adler als geistesgestört. Zwei Jahre später rettete er, zur Ikone des linken Flügels aufgestiegen, die Partei vor der Spaltung und verhinderte die Vollendung der Revolution.

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Die falsche Strategie des Schutzbundes: Rückzug in den Untergang

Der Schutzbund war die paramilitärische Organisation der österreichischen Sozialdemokratie (SDAP). Seine Aufgabe war es, die Arbeiter_innenbewegung gegen die politische Rechte auch militärisch zu verteidigen. Es gelang ihm aber nicht, den Putsch der extremen Rechten im Februar 1934 zu verhindern. Einer der Gründe hierfür war die falsche politische und militärische Ausrichtung des Schutzbundes.

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Schwarzes Wien: Die Konterrevolution

Für mehr als ein Jahrzehnt, von 1919 bis 1933, waren in Wien nicht die Reichen und Mächtigen die Herren der Stadt, sondern die Arbeiter_innen. Damals wie heute war Wien das Hassobjekt aller Reaktionäre. Nachdem die Sozialdemokratie militärisch besiegt wurde, verfolgten die Christlichsozialen (heute ÖVP) drei Ziele, um das Rote Wien zu zerstören:
1. Verländlichung, 2. Christianisierung, 3. Bevorzugung der Reichen.

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Mélanie Berger-Volle

Schon als junges Mädchen politisiert, kämpfte Mélanie Berger-Volle gegen den Austrofaschismus und das NS-Regime. Nach ihrer Flucht nach Frankreich wurde die Trotzkistin inhaftiert, konnte jedoch auf spektakuläre Weise fliehen und ist bis heute eine bedeutende Zeitzeugin.

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